20050524.01
Die Lehrsaetze der Mathematik nicht anders als die
Lehrsaetze aller anderen Wissenschaften, haben ihre unbedingten
und ihre zufaelligen Komponenten; und es ist keineswegs mit
Sicherheit bei einem mathematischen Satz festzustellen welches
das Unbedingte und welches das Zufaellige ist. Denn das
Unbedingte ist das Bleibende; das Zufaellige ist was eines Tages
verbessert und ersetzt wird. Bis zu jenem Tage der Veraenderung
aber, wird es unmoeglich sein die Unbedingtheit von der
Notwendigkeit zu unterscheiden.
In der Mathematik bietet sich offenbar alles als notwendig
an. Doch wird von diesem Angebot manches hinfaellig, zum Teil
frueher, zum Teil spaeter; anderes aber, wie etwa die natuerliche
Zahlenreihe verbleibt fuer Jahrzehnte, Jahrhunderte,
Jahrtausende, und dann erscheint sie als ein ewiges
unabaenderliches Naturgesetz.
Doch ist Unvergaenglichkeit eine Eigenschaft die wir den
Dingen auferlegen, eine Anmassung, zu der wir kein Recht haben.
Als gueltig sollte uns vor allem (nur) das gelten, was hier und
jetzt verstaendlich, brauchbar, wirksam ist.
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