20051111.00 Es macht wohl die Vergesslichkeit, dass jeden morgen wenn ich erwache, mir die Welt neu erscheint; dass ich dann meine, sie zum ersten mal zu erblicken, zu erkennen, zu verstehen, und dementsprechend die Gelegenheit, die Notwendigkeit, empfinde, die Welt aufs neue zu beschreiben, und mich in ihr als einer bisher unbekannten, zurechtzufinden. Allein aus der Tatsache, dass mich dies Erleben keineswegs aengstigt, sondern dass es mir Freude macht, laesst sich schliessen, dass ich mir seiner Seichte, seiner Oberflaechlichkeit, dass ich mir seiner Unwahrhaftigkeit bewusst bin; indessen jedoch im Gegenteil, dem reifen Verstaendnis des alten Mannes die Begruendung des Heute im Gestern, der Boden des heutigen Erlebens in dem Vergangenem, zugrunde liegt. * * * * *

Zurueck

Weiter

2005 Index

Website Index

Copyright 2005, Ernst Jochen Meyer