20060510.01 Beim Lesen von Cassirers Band ueber die Mythologie und anschliessend Schellings Vorlesungen ueber die Philosophie der Mythologie, beeindruckt mich die Vermutung dass ich den dargebotenen Gedanken gerecht zu werden vermag nur insofern es mir gelingt mich in eine neue Sprache einzuueben. Nicht dass mir die angewandten Worte unbekannt waeren, aber die Verfasser haben den bekannten Worten einen neuen Sinn beigelegt, einen Sinn mit welchem man sich vertraut machen muss, eh es gelingt die dargebotenen Gedanken zu begreifen und zu wuerdigen. Mir scheint dies ist der Fall bei dem philosophischen Schrifttum ganz im allgemeinen. Mit den herkoemmlichen Bedeutungen lassen sich neue Gedanken ganz einfach nicht zum Ausdruck bringen. Was mit herkoemmlichen Worten gesagt wird (werden kann) sind eben herkoemmliche Gedanken, und nichts darueber hinaus. Der Sprung von der alten Bedeutung zur neuen ist eine tiefgreifende (radikale) Wandlung der Denkweise. Und eine solche Verwandlung ist unumgaenglich wenn das Denken in neue Bahnen eingelenkt werden soll. Deshalb ist das Erlernen einer neuen Denkweise stets ein so muehevolles Unterfangen. Inwieweit diese Arbeit der Muehe wert sein moechte, ist schwer zu beantworten, fragwuerdig von Fall zu Fall. * * * * *

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