20060512.00 Naturwissenschaftliches Wissen faellt in zwei Phasen: Koennen und Tatsachenwissen. Koennen bezieht sich augenscheinlich auf den Einzelnen, auf die Person; dennoch aber nicht unbedingt auf die Subjektivitaet. Denn ein Mensch vermag nur mit Unbestimmtheit zu erkennen was es ist das er kann, und wie gut er es kann. Zum Beispiel beim Musizieren ist es doch letzten Endes der Applaus der Sachverstaendigen nicht der Duenkel des Einzelnen der das stichhaltige Urteil des Koennens spiegelt. Ein anderes treffendes (telling) Beispiel ist die Sprache, die Aussprache ins besondere, deren Uebereinstimmung mit vorherrschenden Klang und Rhythmus der Sprecher selbst nicht, wohl aber der Gespraechspartner zu hoeren und zu beurteilen vermag. Unverkennbar ist das Tatsachenwissen ist vornehmlich ein sprachliches: Die Faehigkeit den Katalog abzuleirern; die Faehigkeit auch das Erlebten oder das Erlebbare in ein sprachliches Gebilde zu kleiden, die Faehigkeit zu theoretisieren, eine Theorie zu spinnen und schriftlich niederzulegen. Dergleichen Theorie ist es vor allem, welche als Wissenschaft ausposaunt wird, deren Vernehmen die Geister fuer sich gewinnt und harmonisch stimmt, und sie alle demgemaess befaehigt das gleiche Lied zu singen; und mit dem Liede Schritt zu halten, mit dem Liede im Takt in Richtung auf das perfekte Wissen zu marschieren. =============================== Mein Leben besteht in der bewussten Vergeistigung meiner Kraefte. Die Erbaulichkeit dieser Verwandlung des Erlebens muss dahingestellt bleiben. Gleichfalls auch deren Konstruktivitaet. * * * * *

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