20060529.00
Die Erkenntnistheorie muss sein wie ein Spiegel in
welchem der Erkennende sein Erkennen erkennt. In diesem
Sinne ist alles bewusste Erkennen Erkenntnistheorie.
Zugegeben, dass der betraechtlichste Teil des Erkennens
seiner selbst unbewusst bleibt; dass der Mensch der einen
Baum erkennt sich des Baumes bewusst ist, nicht aber der
Tatsache, dass er denn Baum erkennt oder dass der Baum
erkannt wird.
Das erkenntnistheoretische Bewusstsein ist
notwendigerweise ein kritisches Bewusstsein. Kritisch in
diesem Zusammenhang heisst, sich der Grenzen,
Unbestimmtheiten, Ursachen und Folgen des spezifischen
Erkenntniserlebnisses bewusst zu sein.
So ist die Erkenntnistheorie eine geistige Haltung in
welche man sich einueben muss, in einer Weise vergleichbar
mit der, mit welcher man sich sprachliche oder musikalische
Faehigkeiten aneignet. Und ist spezifisch auf jeden Fall, ist
von Fall zu Fall verschieden.
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