20061015.00
Die Pornographie steht zu der Heiligen Schrift in
dialektischen Verhaeltnis. Die Zote, obszoen, zotig,
ekkelerregend unanstaendig unzuechtig Obzoenitaet,
Unanstaendigkeit, Unzuechtigkeit Das geistig-seelisch
Schmutzige ist der Gegensatz zu dem Erbaulichen, reinen, und
seligmachenden. Der gemeinsamen Nenner der heiligen und der
verderblichen Schrift ist die Ueberbrueckbarkeit, oder
Unuebetrbrueckbarkeit die Kluft welche das Subjektive
Innerliche von dem Objektiven-Aeuesserlichen trennt.
Bezeichnend an der geschlechtlichen Leidenschaft ist
auch ihre Innerlichkeit ihre Unvereinbarkeit mit allem was
von einem Betrachter zu beocbachten ist. Ziel und Zweck der
Obzoenitaet ist dies innerliche Verborgene, persoenliche
Private zu veroeffentlichen, an den offenen Tag zu
befoerdern.
Experimentell, zu Versuchszwecken, moechte ich die
Formel aufstellen, dass die Heilige Schrift das Aeusserliche
verinnerlicht, dass heisst die Welt auf Gott bezieht, auf
Gott zurueckfuehrt, denn Gott ist Innerlichkeit; indessen die
Unheilige Schrift, die Pornographie, das Inwendige, das
subjektive Erleben dessen sich der Durchschnittsmensch wohl
nur in der Begierde des Zeugungsaktes bewusst wird, zu
offenbaren, zu verallgemeinern.
Das Ergebnis des religioesen Erlebnisses ist ein
Erblicken der Welt im Inneren des Menschen, im alleinigen
einzigartigen, in der menschlichen Individualitaet. Das
Ergebnis des anti-religioesen Erlebnisses ist die Ausraeumung
(vacation) der Innenwelt in dem sie nach Aussen gekehrt wird.
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