20070224
Einstein stimmt mit Kierkegaard darin
ueberein, dass die Subjektivitaet die Wahrheit
ist, waehrend aber Kierkegaard diese Einsicht
nur subjektiv, d.h. poetisch ausgesprochen hat,
beruht Einsteins Ruhm auf seinem Beweis, dass
die Subjektivitaet die Wahrheit ist:
Insbesondere in sofern als es von der Lage
(position) des Beobachters abhaengt, ob das
Licht der Gluehbirne in der Mitte eines sich
bewegenden Eisenbahnwagens zu gleicher Zeit die
Wagenenden erleuchtet, - dies im Falle dass der
Beobachter ein Mitreisender ist, oder ob von
besagtem Gluebirnenlicht die hintere Wagenwand
vor der vorderen erleuchtet wird, oder ob
besagtes Gluehbirnenlicht die hintere Wagenwand
ehr erreicht als die vordere. In diesem Falle
also liegt die Wahrheit tatsaechlich "im Auge
des Beschauers," ist also subjektiv. Und doch
ist es augenscheinlich, dass Einsteins Absicht
nicht darauf ausging das objektive Erleben als
subjektiv aufzuweisen; sondern im Gegenteil mit
einer objektiven Darstellung das Subjektive der
Beobachtung auszumerzen. Das aber ist ein
Widerspruch.
Auch die Frage nach der Gleichzeitigkeit
wird von Einstein, wie von Kierkegaard
behandelt. Doch hier tritt deutlich hervor, wie
unterschiedlich die Anschauungsweisen der
beiden. Denn fuer Einstein ist die
Gleichzeitigkeit, und die Zeit vornehmlich
bestimmbar nur als gemessene Zeit. Weil nur
mittels von Uhren die Zeit zu messen und nut
die gemessene Zeit zu vergleichen ist. Von dem
eigentlichen Tag welchen Rilke erwaehnt: Und
mit kleinen Schritten gehn die Uhren neben
unserm eigentlichen Tag hat der Physiker keine
Anhnung.
Die Vorstellungen von Raum, besonders aber
von Zeit, sind durch Worte, und nur durch Worte
verbunden. Die Sprache verleitet mich zu der
Annahme, dass ich weiss was mir unbekannt ist.
* * * * *
Zurueck - Back
Weiter - Next
2007 Index
Website Index
Copyright 2007, Ernst Jochen Meyer