20070721.00
Die tiefe Wahrheit die darin liegt, dass die Welt eine
Buehne ist und wir Menschen lediglich Schauspieler. Diese
Wahrheit ruehrt vom Wesen der Gesellschaftlichkeit des
Menschen. Schauspieler ist er, muss er sein, insofern er
Gesellschaftsmitglied ist; insofern er von den Mitmenschen
(nur) von Aussen gesehen, betrachtet, verstanden beurteilt
und verurteilt werden kann.
Der Versuch die Maske, das Schauspiel abzulegen ist
vergebens; und fuehrt den der es versucht unmittelbar ins
Laecherliche. Der Pfarrer, der Priester, der Seelsorger
versucht es, aber vermag es nicht. Seine Handlung erstarrt
zu leerem Ritus, und wird somit reines Schauspiel. Auch der
Schriftsteller wird von der Gesellschaft in die Rolle des
Schauspielers gezwungen. Komisch und pathetisch wie z.B.
bei Kierkegaard, der in dem Paradox des sich Vortragens
verstrickt war. Dies Kind der Einsamkeit, das jenen
Einzelnen suchte: aber der Einzelne, oder genauer, die
Einzelne war ein Traumgebilde und kaum etwas mehr. Der
Schriftsteller, der sich weigert, oder dem es unmoeglich
ist, Schauspieler zu werden, oder zum Mindesten als
Schaupieler zu wirken, muss unvermeidlich scheitern.
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