20070730.00
Der Erkenntnistheoretiker ist wie ein Koch, der seine
Suppe bereitet in der Absicht aller Welt zu munden. Ob und
wie sie wirklich schmeckt aber vermag er festzustellen nur
indem er sie selbst probiert. Die Zustimmung der Welt ist
stets eine nur fragwuerdige Bestaetigung der Richtigkeit
der Sache, und dass die Wahrheit von der Zustimmung der
Welt abhaenging sein sollte fuehrt unumwunden zu der Frage,
ob was sich als Wahrheit ausgiebt etwas weiteres als
Taeuschung ist, inwiefern und in welcher Weise was wir
Wahrheit nennen wirklich sein moechte. Ist nicht die
Zustimmung der Welt in erkenntnistheoretischen Fragen, -
und sind nicht alle Fragen, letzten Endes,
erkenntnistheoretisch? - eher eine Andeutung des Irrtums
als der Gueltigkeit? Hat sich nicht, ueber Jahrhunderte
und Jahrtausende, alles oeffentlichen Antworten auf
erkenntnistheoretische Fragen als irrtuemlich erwiesen?
Und ist es nicht anzunehmen, dass diese Antworten, jetzt im
Rueckblick so unkennbar verfehlt, in gewisser, subjektiver
Hinsicht, ihre eigene Wahrheit besassen - und noch
besitzen?
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