20070923.01 Auf der Rueckfahrt von Manchester fiel mir eine gewisse Aehnlichkeit auf, zwischen der Frage welche Dich und Deine Konferenzgenossen zur Zeit beschaeftigt: Kann man das Wohlergehen des Patienten (quality of life) mit dem Pegel (level) des Haemoglobins begruenden? mit jener beruehmten Frage Kiekegaards in den Philosophischen Brocken: Kan der gives et historisk Udgangspunkt for en ewig Bevidsthed; hvorledes kan et saadant interessere mere end historisk; kan man bygge en evig Salighed paa en historisk Viden? (Kann es einen geschichtlichen Ausgangspunkt geben fuer ein ewiges Bewusstsein; inwiefern vermag ein solcher mehr als bloss geschichtlich zu interessieren; kann man eine ewige Seligkeit gruenden auf historisches Wissen?) Dass mir die beiden Fragen verwandt scheinen, dass ich sie als Fassungen (formulations) ein und derselben Frage betrachte, mag meine uebermaessige Beschaeftigung mit Philosophie, mag meine Senilitaet bezeugen, oder beides. Der Haemoglobinpegel gilt als "historischer" Ausgangspunkt nicht weil er "Vergangenes" bezeugt, denn genau genommen ist alles was man bespricht und berechnet "vergangen". Der Haemoglobinpegel gilt als historischer Ausgangspunkt eben weil, und nur weil er besprochen und berechnet wird, und somit unwiederbringlich (irretrievably) im Bereich des gesellschaftlichen Geistes (social consciousness) liegt und ausserhalb des unbegrenzten (ewigen) Bewusstseins des Patienten, welches zugegeben (admittedly) von dem Haemoglobinpegel beeinflusst werden mag, - wie von Trank und Speise, von Alkohol und Opium, doch stets nur beruehrend (tangentially), niemals vollstaendig. * * * * *

Zurueck - Back

Weiter - Next

2007 Index

Website Index

Copyright 2007, Ernst Jochen Meyer