20080112.00 Wenn ich mein Wissen bedenke, wenn ich ueberlege was es ist, dass ich im Augenblick weiss, so muss ich gestehen, dass ich kein gegenstaendliches Wissen besitze, sondern dass jegliches Wissen dessen ich mich ruehmen duerfte, lediglich ein Koennen ist: also nicht ein Wissen was, sondern ein Wissen wie. Der Vergleich: mein Wissen um den Weg in die Stadt, nach Konnarock, nach Nantucket. Aus der Erinnerung ergeben sich die Anhaltspunkte die ich aufzaehlen muesste wenn ich einem Fremden Anweisungen fuer die Reise gaebe. Ein solches Inventar ist aber vom eigentlichen Wissen zu unterscheiden; denn dieses mag sich auch wortlos abspielen, indem ich auch ohne zu sprechen den Weg verfolge, den ich mir auf Grund meiner Erfahrung vorstelle, oder indem ich die Reise tatsaechlich unternehme, von einem wiedererkannten Ort zum naechsten, bis ich mein Ziel erreiche. Derselbe Vorgang findet bei vielen, wenn nicht gar bei allen Wissensgebilden statt. Die Worte sind dann Anhaltspunkte fuer das Denken, oder allgemeiner ausgedrueckt, fuer das intuitiv gesteuerte geistige Handeln, welches von Worten beeinflusst, sich zuweilen nach Worten richten mag, welches aber letzten Endes auf Worte nicht angewiesen ist. Dies subjektive Wissen, welches sich stets als ein Koennen entpuppt, steht im Gegensatz zu dem objektiven Wissen, das meist der woertlichen muendlichen oder schriftlichen Bestaetigung bedarf, wie etwa in Anweisungen, Instruktionen, Erklaerungen, Vorlesungen und schriftlichen Unterlagen, Urkunden, Lehrbuechern. Eine interessante Ausnahme: die musikalische Auffuehrung welche offensichtlich objektiv ist, welche dennoch auf Zusammenarbeit und Einuebung beruht, bar jeglicher woertlichen Beschreibung oder Erklaerung. * * * * *

Zurueck - Back

Weiter - Next

2008 Index

Website Index

Copyright 2008, Ernst Jochen Meyer